Die Double Diamond Strategie


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Double-Diamond-Prozess – nutzerzentriertes Arbeiten mit stetiger Optimierung

Jedes Unternehmen steht der Herausforderung der stetigen Innovation gegenüber, um im Wettbewerb mitzuhalten. Ob interne Geschäftsprozesse oder die Optimierung der Produkte und Services, um diese den Kundenbedürfnissen anzupassen. Dabei steht oft die These im Raum, dass die Unterteilung der Teams in strategische Planung und Umsetzung effizienter ist. Allerdings verfällt meist viel kreativer Input, der durch das Prinzip der Double-Diamond-Strategie ermöglicht werden könnte.

Die Double-Diamond-Strategie nimmt sich die kreative Gedankenwelt der Designer zu Herzen. Kreative Köpfe arbeiten nutzerzentriert und optimieren das Produkt anhand des Kundenfeedbacks. Durch diesen nutzerzentrierten Gedanken lassen sich innovative Ideen und Chancen erkennen und zielgruppengerechte Lösungsansetze verfolgen. Das Motto lautet also: Die Lösung formt die Zukunft, die Strategie passt sich an.

Double-Diamond-Strategie als Teil des Design-Thinkings

Design-Thinking hat sich aus dem Industrie-Design entwickelt. Daher arbeitet das Prinzip nutzerzentriert, um die Bedürfnisse der Menschen optimal abzudecken. Es ist ein Konzept zur kreativen Problemlösung. Ziel ist es, so viele unterschiedliche Meinungen und Ideen aus interdisziplinären Teams zusammenzutragen und eine breite Ideensammlung zu erhalten.

Dabei müssen drei Faktoren bedacht werden: Mensch (Attraktivität), Technologie (Machbarkeit) und Wirtschaftlichkeit – die Schnittmenge daraus ist die Innovation. Der Fokus liegt dabei nicht auf der detailgetreuen Ausarbeitung, sondern auf dem Experimentieren und der schrittweisen Umsetzung des (Kunden-)Feedbacks. Dabei spielt der iterative Prozess eine enorme Rolle: verstehen, beobachten, Sicht des Nutzers kennenlernen, Ideenfindung, Prototyping, Verfeinerung. Dieser Prozess wird auch im Double-Diamond verfolgt.

Zentraler Faktor „Feedback“

Die digitale Welt ermöglicht ständige Optimierungsprozesse, weshalb wir nicht von Beginn an ein Produkt oder einen Service perfektionieren müssen. Das Double-Diamond-Modell arbeitet nutzerzentriert und lebt vom Feedback der Kunden. Umfragen, Interviews, Erfahrungsberichte und Co. sind deshalb ein zentraler Bestandteil jeder einzelnen Phase des Modells, um notwendige Anpassungen vorzunehmen. So lernen wir die echten Probleme am echten Markt kennen und können sofort einschreiten. Ganz gleich, ob es sich um eine Dienstleistung, ein Produkt oder die Optimierung der Unternehmenskultur handelt – die Double-Diamond-Strategie ist ein effizientes Werkzeug dabei.

Das Modell: Double Diamond

2005 untersuchte das British Design Council, wie unterschiedliche Unternehmen ihr Produkt designen, entwickeln und optimieren. Die Studie dazu umfasst 11 Unternehmen und deren Entwicklungsprozess. Aus den Ergebnissen hat sich das Double-Diamond-Modell entwickelt, das den Nutzer in den Mittelpunkt des Lösungsprozesses stellt. Dabei geht es vor allem um das Verständnis der individuellen Wünsche und Bedürfnisse.

Das Modell besteht aus zwei Diamanten: Der erste Diamant ist der Informationssammlung und dem User-Research gewidmet, der zweite der Informationsverarbeitung und dem iterativen Design-Prozess. Der Prozess ist ein Kreislauf, um das Problem perfekt verstehen zu können und so das Ergebnis immer wieder anzupassen.

Phase 1: Verstehen/Entdecken

Um das Problem zu verstehen, muss eine Marktrecherche durchgeführt werden. Dabei werden die aktuelle Zielgruppe und gewünschte Zielgruppen untersucht: Warum kauft die gewünschte Zielgruppe das Produkt nicht? Weshalb wird nur reges Interesse gezeigt? Gibt es andere Käufer, die der aktuellen Zielgruppe nicht entsprechen? Ist die aktuelle Zielgruppe zufrieden? Die Motivation der Kunden hinter dem Kauf muss verstanden werden, um mögliche Problematiken aufzudecken und zu verstehen. Interviews, die Analyse der Customer-Journey oder Umfragen sind eine Möglichkeit, dieses Wissen zu erlangen.

Das Team sollte wirklich alles hinterfragen! Auch die Punkte, die selbstverständlich erscheinen oder „bereits schon immer so laufen“. So werden nicht nur Probleme, sondern auch Chancen erkannt.

Phase 2: Definieren

Die gesammelten Daten und Erkenntnisse werden zusammengetragen. Bei jeder Idee müssen Machbarkeit und Sinnhaftigkeit in Frage gestellt werden. Hier sollten auch weitere Departments, die in Phase 1 nicht aktiv waren, in den Entscheidungsprozess einbezogen werden und ihre Einschätzung geben, z. B. Finanzen, Ressourcen. Sind die Kernprobleme identifiziert, werden ein Projektplan angelegt und die Lösungsansätze priorisiert. Dabei sollte Schritt für Schritt vorgegangen werden, um mögliches Chaos zu vermeiden.

Phase 3: Entwickeln

Aus den im Projektplan hinterlegten Ideen und Lösungsansätzen soll nun ein nutzerzentrierter Optimierungsansatz gestaltet werden, der aktiv umgesetzt wird. Mockups oder 3D-Modelle visualisieren die Ideen und können direkt zum Testing genutzt werden. Dies kann intern oder auch direkt an einer ausgewählten Zielgruppe stattfinden, um schnell relevantes Feedback zu erhalten. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Abteilungen ist auch hier extrem wichtig, um beispielsweise aus Sicht des Engineering-Departments eine Einschätzung zu erhalten. Insbesondere branchenfremde Personen sollten ein Teil der Testing-Phase sein, um die Usability aufzuzeigen.

Phase 4: Kreieren

Die Haupttätigkeit in der letzten Phase ist das finale Testing, die Abnahme und die Veröffentlichung. Das Feedback aus der Entwicklungsstufe wird in einem Kriterienkatalog gegenübergestellt und evaluiert, um eine konkrete Lösung zu entwickeln. Der Prototyp des Produktes wird dabei der Testgruppe präsentiert und das Feedback kontinuierlich abgegriffen. So wird am Produkt selbst entwickelt und immer die neueste Version veröffentlicht – bis es schließlich perfektioniert wurde.

Nach der Finalisierung beginnt der Prozess von Neuem. Wann es an der Zeit ist, diesen Prozess erneut zu starten, liegt in der Hand des Unternehmens, z. B. ein Trigger-Event oder eine regelmäßige festgelegte Optimierungsdeadline.

Das Double-Diamond-Modell ist für jede Branche und jede Arbeit ein hilfreiches Tool, um strategisch Lösungsansätze zu definieren. Bei der Umsetzung hilft Kunden-Feedback, das aktiv eingeholt und hinterfragt wird. Denn nur so ist es möglich, nutzerzentriert zu optimieren.

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